Schulräume als Daueraufenthaltsräume
Klassenräume werden regelmäßig über einen langen Zeitraum von vielen Personen gleichzeitig genutzt. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zählen zu einer gegenüber Umwelteinwirkungen besonders sensiblen Bevölkerungsgruppe. Studien haben belegt, dass die Aufmerksamkeit und das Konzentrationsvermögen direkt durch die Luftqualität und somit durch die CO2-Konzentration beeinflusst werden. Neben anderen Aspekten, wie den Emissionen aus Bauprodukten und Mobiliar, dem Eintrag von (Fein-)Stäuben und mikrobiellem Befall, zählt die CO2-Belastung zu den Haupt(luft)verunreinigungen in Schulen.
Notwendige Lüftungskonzepte und Zuständigkeitenregelungen
Wie in Untersuchungen gezeigt wurde, wird die Raumlüftung häufig vernachlässigt und hängt besonders stark von den herrschenden Außenlufttemperaturen ab. Nach Empfehlung der Innenraumlufthygiene-Kommission des Umweltbundesamtes ist bei einer durchschnittlichen Klassengröße ein mehrfacher Luftwechsel pro Stunde zu empfehlen (ca. 25-30 m³/h und Person), aber durch eine ausschließlich natürliche Lüftung nicht zu erreichen. Es müssen daher konkrete Lüftungskonzepte eingeführt und als transparente Anweisung an den Lehrkörper und die Lernenden weitergeleitet werden.
Eine in regelmäßigen Intervallen durchzuführende, kurzzeitige Stoßlüftung (5-10 min) ist in jeder Pause und während der Unterrichtsstunden ggf. halbstündlich erforderlich. Es ist eine klare Regelung der Zuständigkeiten zu treffen, insbesondere in der kalten Jahreszeit. Ist eine hygienisch einwandfreie Luftqualität durch eine rein manuelle Lüftungstätigkeit nicht zu erreichen, so kann das Installieren mechanischer Lüftungssysteme notwendig werden. Zur Aufrechterhaltung der hygienischen Anforderungen an die Raumluftqualität ist eine regelmäßige Wartung entsprechender Systeme dringend einzuhalten. Für Schulen mit technischen Lüftungseinrichtungen gilt die DIN EN 16798-3:2022-12. Die Norm gibt Empfehlungen für die Planung und Ausführung lüftungstechnischer Anlagen in Nichtwohngebäuden sowie für Lüftungsraten je Person und m² Grundfläche auf Basis einer vierstufigen Raumluftklassifizierung.