Über uns

In einem vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) geförderten Projekt zusammen mit dem »WHO Competence Center« des International Laboratory for Air Quality and Health (ILAQH) an der Queensland University of Technology (QUT) in Brisbane/Australien und dem Fraunhofer WKI in Braunschweig/Deutschland wurde ein webbasiertes Informationsangebot über Innenraumluftqualität aufgebaut und wird kontinuierlich gepflegt: die Indoor air quality information platform IAQIP.

Dabei steuerte das WHO Competence Center in Brisbane neben seiner allgemeinen breitgefächerten Kenntnisse zum Thema Innenraum vor allem die Ergebnisse der interdisziplinären UPTECH-Studie »Ultrafine Particle Emissions from Traffic and Children‘s Health« bei.

Die Webseite ist in deutscher und englischer Sprache öffentlich zugänglich. Das Informationsangebot kann thematisch sowohl von der interessierten Öffentlichkeit, aber auch von Planern und Betreibern von privaten und öffentlichen Einrichtungen mit Publikumsverkehr genutzt werden. 

Das Thema »Luftqualität im Innenraum« hat seit vielen Jahren national wie international einen hohen Stellenwert. Im europäischen Raum steht in jüngster Zeit vor allem die Beschäftigung mit neuen Materialien, Produkten und Bauweisen, deren Auswirkung auf die Luftqualität im Innenraum sowie mögliche Gesundheitsfolgen im Fokus des Interesses. Die Untersuchung von Wechselwirkungen zwischen Gesundheit und bewohntem Innenraum hat durch aktuelle politische und wissenschaftliche Entwicklungen verstärkt an Bedeutung gewonnen.

So sind nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unzureichende Wohnbedingungen für körperliche Erkrankungen verantwortlich. Hitze- und kältebedingte Krankheiten und Todesfälle können durch eine bessere thermische Isolierung von Gebäuden verhindert werden. Asthma, Allergien und Atemwegserkrankungen können durch die Sanierung feuchter und schimmliger Räume und ein angemessenes Lüftungsverhalten zurückgedrängt werden. Radonbedingte Lungenkrebserkrankungen lassen sich durch bauliche Maßnahmen und Belüftung reduzieren. Darüber hinaus beeinflussen die Folgen des Klimawandels das persönliche Lebensumfeld jedes Einzelnen bereits heute. Es wird daher zunehmend wichtig, die zukünftigen Auswirkungen richtig einschätzen und geeignete Maßnahmen für ein angenehmes und hygienisches Wohnen und Arbeiten treffen zu können.

Nach wie vor besteht ein großes Informationsdefizit bezüglich des Zusammenhangs moderner Bauweisen und der Konzentration innenraumverunreinigender Stoffe sowie der Wechselwirkung zwischen Wohnverhalten und Gesundheit. Dies betrifft im Wesentlichen nicht nur Planer und Betreiber von Gebäuden, sondern auch Akteure im administrativen Umfeld. Von der WHO und dem Umweltbundesamt (UBA) wurden Innenraumrichtwerte für eine Vielzahl von Einzelstoffen publiziert und umfangreiche Schriften zur gesundheitlichen Einschätzung von luftverunreinigenden Substanzen herausgegeben. Diese sind allerdings im Wesentlichen nur für Expertenkreise hilfreich. Außerdem sind die für Verbraucher konzipierten Informationen anderer Organisationen oft zu einfach gehalten und damit auch nur von begrenztem Nutzen. Es wurde daher der Bedarf gesehen, ein neue Informationsplattform umzusetzen, die sowohl einen allgemeinen Überblick erlaubt als auch dem interessierten Nutzer detallierte Einblicke zu Einzelthemen zur Verfügung stellt.