Klimawandel

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Die globale Erwärmung stellt nicht nur eine große Herausforderung für die Wissenschaft, Politik und Gesellschaft dar, sondern beeinflusst auch direkt die Luftqualität in Innenräumen. Die Bedeutung des Klimawandels kann für Deutschland und Mitteleuropa durch folgende Szenarien beschrieben werden: es wird mehr Tage mit Extremtemperaturen (>30 °C), Starkregen und einen gleichzeitigen Rückgang der durchschnittlichen Niederschlagsmenge geben. Vor allem durch die Veränderung der Temperatur, Luftfeuchte und direkten Sonneneinstrahlung wird es zu einer Verschlechterung der Luftqualität und somit auch zu einem wesentlichen Risiko der Gesundheitsgefährdung kommen können. Der folgende Abschnitt gibt Empfehlungen, wie durch bauliche Maßnahmen und dem Nutzerverhalten die Folgen verstärkter Gebäudeaufheizung minimiert werden können.

Folgen der erhöhten Außentemperaturen

Erhöhte Außentemperaturen können zu einer verstärkten Aufheizung von Innenräumen führen. Allgemein wird ab einer Raumtemperatur von 26 °C körperliches und geistiges Arbeiten und Lernen erschwert. Ältere und empfindliche Personen leiden zusätzlich unter den hohen Temperaturen. Durch eine erhöhte Temperatur im Innenraum können die Emissionen von Luftfremdstoffen durch Bauprodukte und Einrichtungsgegenstände in die Raumluft ansteigen.

Eine Aussage über zukünftige Kälteperioden mit Temperaturen unter 0 °C können nach gegenwärtigem Stand der Klimaforschung nicht getätigt werden.

Empfohlene Maßnahmen

Zur Einhaltung gültiger energetischer Standards werden immer mehr Gebäude luftdicht geplant und gebaut bzw. saniert. Dies erfordert eine verstärkte manuelle Lüftung durch die Nutzer im Winter und Sommer. Bei hohen Außentemperaturen im Sommer wird durch die geringe Temperaturdifferenz zwischen der Außen- und Innenluft nur eine geringe Luftaustauschrate erzielt. Auf das Lüften von Kellerräumen sollte bei hohen Temperaturen komplett verzichtet werden, da sonst die Gefahr der Kondensation von Luftfeuchte besteht. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auf der Themenseite »Richtig lüften«.

Die Innenraumhygienekommission empfiehlt, beim Bau sowie der Renovierung und Sanierung von Gebäuden emissionsarme Produkte einzusetzen. Das Gleiche gilt für Einrichtungsgegenstände, um den Eintrag von Luftfremdstoffen zu minimieren.

Zudem sollte beim Bau neben dem erforderlichen Wärmeschutz auch auf eine niedrige Gebäudeaufheizung im Sommer geachtet werden. Dies kann durch passive Baumaßnahmen oder, sofern diese nicht ausreichen, durch eine aktive klimatechnische Unterstützung erreicht werden (siehe dazu die Themenseiten »Smart Homes« und »Einfluss von Lüftungsanlagen auf die Innenluftqualität«).

Literatur

Fisk, W.J., 2015. Review of some effects of climate change on indoor environmental quality and health and associated no-regrets mitigation measures. Building and Environment 86, 70-80.

IPCC, International Panel on Climate Change, 2023. Climate Change 2023: Synthesis Report 2023 – Summary for Policymakers 

Jacobson, M.Z., 2012. Air Pollution and Global Warming. Cambridge University Press, New York.

Nazaroff, W.W., 2013. Exploring the consequences of climate change for indoor air quality. Environmental Research Letters 8, 015022. DOI 10.1088/1748-9326/8/1/015022

Salthammer, T., Zhao, J., Schieweck, A., Uhde, E., Hussein, T., Antretter, F., Künzel, H., Pazold, M., Radon, J., Birmili, W., 2022. A holistic modeling framework for estimating the influence of climate change on indoor air quality. Indoor Air, 32(6):e13039.

Zhao, J., Uhde, E., Salthammer, T., Antretter, F., Shaw, D., Carslaw, N., Schieweck, A., 2024. Long-term prediction of the effects of climate change on indoor climate and air quality. Environmental Research, 243:117804.