Bei typischen Bauproduktemissionen handelt es sich meist um Lösemittel, Restmonomere und Verarbeitungshilfsstoffe, sogenannte Additive. Das können beispielsweise Weichmacher und Flammschutzmittel sein, die dem Produkt zugesetzt werden, um bestimmte Materialeigenschaften zu erzielen. So werden beispielsweise in Produkten auf Basis von Polyvinylchlorid (PVC) Weichmacher eingesetzt, um eine entsprechende Flexibilität zu ermöglichen. Da Weichmacher im Allgemeinen nicht chemisch an das Material gebunden sind, können diese langfristig in den Innenraum abgegeben werden.
Darüber hinaus gibt es auch sogenannte Sekundäremissionen, die erst durch chemische Reaktionen gebildet werden, wenn verschiedene Materialien zusammen kommen (Beispiel: mehrschichtiger Fußbodenaufbau) oder wenn infolge von Zersetzungsreaktionen neue chemische Stoffe gebildet werden (Beispiel: Abspaltung von Aldehyden aus Alkydharzen). Beim Einbau von Bauprodukten ist aus diesem Grund die Einhaltung von notwendigen Trocknungszeiten (z. B. Estrich) von großer Bedeutung, da die im Trägermaterial enthaltene Restfeuchte derartige Reaktionen auslösen oder beschleunigen kann. Einige der freigesetzten Substanzen rufen auch unangenehme Gerüche hervor.
Auch Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen (z. B. Holz) und andere als »natürlich« deklarierte Produkte (u. a. Naturfarben, -lasuren) können flüchtige Substanzen an die Raumluft abgeben.