Wohnverhalten in Smart Homes

Die Smart Home-Technologie wird für private Hausbesitzer immer attraktiver. Eine Vielzahl an Anwendungen ist bereits kommerziell erhältlich. Dabei ist die Akzeptanz von Hausautomatisierungssystemen stark abhängig vom Alter, Geschlecht und dem sozialen und ethischen Hintergrund der Nutzer. Besonders ältere Leute können im Hinblick auf medizinische Versorgung, Notrufe und Unterstützung bei alltäglichen Aufgaben von der Smart Home-Technologie profitieren.

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Für die meisten Bewohner ist eine nachhaltige und effiziente Nutzung von Energie wichtig. Ein weiterer wesentlicher Faktor ist der Wärmekomfort. Menschen sind hinsichtlich des Raumklimas nicht sehr anpassungsfähig, da bereits geringe Temperaturschwankungen und Luftbewegungen zu Unwohlsein führen können. Häufige Vorbehalte gegenüber der Installation mechanischer Lüftungssysteme sind die Gewohnheit und das Bedürfnis, Fenster manuell zu öffnen und zu schließen, aber auch die mit Reparatur und Wartung verbundenen Folgekosten. Der Lüftungsbedarf des Menschen ist grundsätzlich abhängig vom lokalen Klima. Beispielsweise sind die Menschen in warmen Klimazonen an ein Leben mit offenen Fenstern und Türen gewöhnt. Es ist daher sinnvoll, ein mechanisches Lüftungssystem manuell ausschalten zu können. Die meisten Menschen haben das Gefühl, dass sich die wahrgenommene Luftqualität in den Innenräumen verbessert und dass der Lebensstandard mit der Installation eines künstlichen Lüftungssystems steigt. Aufgrund relativ niedriger Luftfeuchten in mechanisch belüfteten Häusern können Symptome trockener Augen auftreten.

Auch wenn die Smart Home-Technologie die Wohngewohnheiten der Nutzer stark beeinflussen kann, werden Automatisierungssysteme überwiegend positiv bewertet, da sie die Bedienung einer Vielzahl an Haushaltskomponenten über das Smartphone oder Tablet ermöglichen. Beispielweise kann die Nutzung von Haushaltsgeräten in Abhängigkeit von zeitlich variablen Stromtarifen erfolgen. Während dies für Waschmaschinen und Geschirrspüler effektiv sein kann, ist es beispielsweise für Unterhaltungselektronik nicht sinnvoll. Auch wenn Smart Homes-Technologie einen Beitrag zur Optimierung von Haushaltsabläufen leisten kann, werden durch ihren Einsatz Entscheidungsprozessen von den Bewohnern auf die Geräte übertragen.