Nachhaltiges Wohnen (Smart Homes)

Die globale Erwärmung ist neben dem Bevölkerungswachstum und der zunehmenden Umweltverschmutzung eine der großen Herausforderungen, die weltweit wissenschaftliche, politische und gesellschaftliche Konsequenzen nach sich ziehen. In naher Zukunft wird man sich daher noch intensiver damit beschäftigen müssen, wie in Gebieten mit extremen Luft- und Klimaverhältnissen akzeptable Lebens­bedingungen geschaffen werden können.

Auch Deutschland sieht sich mit den negativen Auswirkungen des Klimawandels konfrontiert. Um diesen entgegen zu wirken, hat sich die Bundesrepublik unter anderem die Ziele einer nachhaltigen Entwicklung und der Umstellung auf erneuerbare Energien gesetzt. Letzteres soll bis 2050 erreicht werden. Da drei Viertel der weltweiten Treibhausgasemissionen auf urbane Räume zurückzuführen sind, werden die größten Potenziale zur Einhaltung der energie­politischen Ziele in Gebäuden und Quartieren gesehen. Insgesamt fallen circa 40% des Energieverbrauchs in Deutschland auf Gebäude zurück. Damit werden im Gebäudesektor große Energieeinsparungspotenziale vorausgesagt.

Nicht ohne Grund berücksichtigen viele nachhaltige Ideenkonzepte den Bereich »Bauen und Wohnen«. Eine Fragestellung, der sich viele Städte in Zukunft werden stellen müssen, lautet: »Wie können sich Menschen in ihrer Stadt wohl fühlen und behaglich wohnen, dabei aber so wenig Energie wie möglich verbrauchen und mit den vorhandenen Ressourcen nachhaltig umgehen?« In den letzten Jahren ist in diesem Zusammenhang immer häufiger von der digitalen Vernetzung in Wohngebäuden die Rede. Diese soll primär die Wohn- und Lebensqualität der Bewohner erhöhen. Hier werden oftmals die Begriffe »Intelligentes Haus« oder »Smart Home« genannt, welche für eine innovative Form des komfortablen und wirtschaftlichen Wohnens stehen und das Zusammenwirken verschiedener Fachdisziplinen beschreiben.

Bis zum Jahr 2045 soll der Gebäudebestand in Deutschland klimaneutral sein. Das Thema des nachhaltigen Bauens ist daher ein Kernelement in der Strategie der Bundesregierung zur nachhaltigen Entwicklung.

Um das Thema Nachhaltigkeit auf der Ebene von privaten Wohnhäusern greifbar zu machen, wurde vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) das Bewertungssystem Nachhaltiger Kleinwohnhausbau (BNK) initiiert. Der Kriterienkatalog hierzu basiert auf den Säulen »Soziokulturelle und funktionale Qualität«»Ökonomische Qualität«»Ökologische Qualität« und »Prozessqualität«. Das Thema Innenraumhygiene ist Teil der Säule »Soziokulturelle und funktionale Qualität«.

Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) hat das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) entwickelt, das bei Erfüllung bestimmter Anforderungen an die ökologische, soziokulturelle und ökonomische Qualität an Wohn- und Nichtwohngebäude vergeben werden kann. Der QNG-Anforderungskatalog, Anhangdokument 313, adressiert »Schadstoffvermeidung in Baumaterialien« und definiert allgemeine und besondere Anforderungen an Materialien, die im Innenausbau von Gebäuden verwendet werden, u. a. Verlegewerkstoffe, Kleb- und Dichtstoffe, Beschichtungen, Holzwerkstoffplatten.