Reinigungsmittel
In Innenräumen von Wohn- und Bürogebäuden werden täglich verschiedenste Reinigungsmittel eingesetzt. Dazu zählen insbesondere Putzmittel für das Reinigen von Fußbodenbelägen, Mobiliar, sanitären Einrichtungen und Küchen. In privaten Haushalten ist ein zunehmender Einsatz von Produkten mit antibakterieller Wirkung zu verzeichnen. Reinigungsmittel können die Raumluftqualität beeinträchtigen, da sie teilweise Lösemittel und Duftstoffe enthalten, die bei der Anwendung verdampfen und in die Raumluft gelangen.
Die meisten Produkte enthalten anorganische Verbindungen, wie Phosphorsäureester, Peroxide und Tenside. Darüber hinaus emittieren viele Reinigungsmittel auch organische Verbindungen. In Studien wurden unter anderem chlorierte Verbindungen (Methylchlorid, 1,1,1-Trichlorethan), Alkohole (2-Propanol) und Aceton nachgewiesen. Substanzen, die von einem Reinigungsprodukt in die Raumluft freigesetzt werden, sind nur selten auf dem Etikett ausgewiesen. Dazu zählen auch eingesetzte Duftstoffe, bei denen es sich häufig um Terpene handelt. Nach dem Anwenden von Reinigungs- und Waschmitteln mit intensivem Duft kann es beispielsweise zu einer (meist kurzzeitigen) Erhöhung der Terpenkonzentration in der Raumluft kommen. Daher ist es inbesondere nach der Nassreinigung und nach der Anwendung von Spezialreinigern (z. B. Teppich- oder Polsterreiniger, Kunststoffreinigungsmittel) sinnvoll, den Raum gut zu lüften. Dadurch werden Wasser sowie Hilfs- und Duftstoffe aus dem Raum entfernt.
Nach Daten des Umweltbundesamtes werden in Deutschland jährlich circa 220.000 Tonnen Haushaltsreiniger verkauft, die Menge an Geschirrspülmittel beträgt zusätzlich circa 260.000 Tonnen. Die Reinigungsmittel können nicht nur verschiedene flüchtige Substanzen in die Raumluft freisetzen, sondern unter Umständen auch Hautallergien auslösen. Darüber hinaus gelangen sie in Gewässer. Der Einsatz von Reinigungsmitteln sollte daher reduziert und möglichst nur solche verwendet werden, die frei von Lösemitteln, anorganischen Säuren und chlorhaltigen Verbindungen sind.