Lacke und Beschichtungen enthalten in der Regel verschiedene Lösemittel und Hilfsstoffe. Diese sogenannten Additive und deren Reaktionsprodukte können während des Aushärtungsprozesses an die Raumluft abgegeben werden. In strahlungshärtenden Beschichtungssystemen werden zusätzlich Photoinitiatoren eingesetzt, die bei UV-Strahlung zerfallen und den Aushärtungsprozess auslösen. In der Raumluft können daher Fragmente und Reaktionsprodukte nachgewiesen werden.
In Abhängigkeit von der Art der Verklebung und Oberflächenveredelung können weitere Substanzen in die Raumluft abgegeben werden, beispielsweise Isocyanate (Klebstoffe), Formaldehyd (Klebstoffe, Holzwerkstoffe) und Carbonsäuren (Beschichtungen, Imprägnierungen).
Aufgrund des geringen Luftaustauschs können sich in geschlossenen Schränken und Regalen Emissionen aufkonzentrieren. Beim Öffnen von Schubläden und Schranktüren kann daher eine schlechtere Luftqualität oder ein unangenehmer Geruch bemerkt werden. Auch nach dem Auspacken von Mobiliar ist häufig ein Anstieg der Raumluftkonzentration von flüchtigen Verbindungen festzustellen, da diese nach dem Öffnen der Verpackung in einem kurzen Zeitraum in konzentrierter Form freigesetzt werden.