Mobiliar und Einrichtungsgegenstände

Mobiliar und Einrichtungsgegenstände können grundsätzlich gasförmige Verbindungen in die Raumluft freisetzen. Die Stärke der Emissionsquelle hängt dabei von der Art der Trägermaterialien, den eingesetzten Klebstoffen und Oberflächenveredelungen (Lacke, Dekorfolien, Furniere, Beschichtungen, Imprägnierungen) sowie von der Herstellungsqualität ab. Die Emissionen können sich unter ungünstigen Umständen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Raumnutzer auswirken.

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Werkstoffe, aus denen bevorzugt Mobiliar hergestellt wird (u. a. Span-, Faserplatten, Massivholz), geben die für Holz charakteristischen Emissionen ab. Dazu zählen vor allem organische Säuren, Aldehyde und Terpene. Bei Terpenen handelt es sich um Geruchsstoffe, die als natürliche Bestandteile von Holzprodukten und Naturfarben und -lacken freigesetzt werden können. Sie werden auch häufig in Duftstoffmischungen verwendet. Auch die als geruchsrelevant einzustufende Gruppe der Aldehyde wird von Hölzern, Holzwerkstoffen und anderen Naturprodukten freigesetzt. Darüber hinaus werden sie auch als Zersetzungsprodukt ungesättigter Fettsäuren gebildet, die in Möbelbeschichtungen enthalten sein können.

 

Lacke und Beschichtungen enthalten in der Regel verschiedene Lösemittel und Hilfsstoffe. Diese sogenannten Additive und deren Reaktionsprodukte können während des Aushärtungsprozesses an die Raumluft abgegeben werden. In strahlungshärtenden Beschichtungssystemen werden zusätzlich Photoinitiatoren eingesetzt, die bei UV-Strahlung zerfallen und den Aushärtungsprozess auslösen. In der Raumluft können daher Fragmente und Reaktionsprodukte nachgewiesen werden.

In Abhängigkeit von der Art der Verklebung und Oberflächenveredelung können weitere Substanzen in die Raumluft abgegeben werden, beispielsweise Isocyanate (Klebstoffe), Formaldehyd (Klebstoffe, Holzwerkstoffe) und Carbonsäuren (Beschichtungen, Imprägnierungen).

Aufgrund des geringen Luftaustauschs können sich in geschlossenen Schränken und Regalen Emissionen aufkonzentrieren. Beim Öffnen von Schubläden und Schranktüren kann daher eine schlechtere Luftqualität oder ein unangenehmer Geruch bemerkt werden. Auch nach dem Auspacken von Mobiliar ist häufig ein Anstieg der Raumluftkonzentration von flüchtigen Verbindungen festzustellen, da diese nach dem Öffnen der Verpackung in einem kurzen Zeitraum in konzentrierter Form freigesetzt werden.