Verbrennungsprozesse und Raumluftqualität

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Verbrennungsprozesse haben einen großen Einfluss auf die Innenraumluftqualität. Beim starken Erhitzen von Nahrungsmitteln, dem Anzünden von Duftkerzen und -lampen sowie dem Betreiben von Holzkaminöfen und Ethanolfeuerstellen werden eine Vielzahl an Verbrennungsprodukten und geruchsrelevanten Substanzen freigesetzt. Einige dieser Verbindungen stehen im Verdacht, die Gesundheit zu gefährden.

Verbrennungsprozesse finden nicht nur im Außen-, sondern auch im Innenraum statt. Neben dem alltäglichen Zubereiten von Mahlzeiten (Kochen, Braten) und der Nutzung von wärmeerzeugenden Haushaltsgeräten zählen jahreszeitenabhängig das Heizen mit Holzöfen oder die Verwendung von Kerzen oder Ethanolöfen zu den wichtigsten Quellen für Verbrennungsprodukte im Innenraum.

Alltagsquellen

Beim starken Erhitzen, Rösten, Backen und Grillen bestimmter Lebensmittel können Substanzen in die Raumluft freigesetzt werden, die im Verdacht stehen, gesundheitsschädigend zu sein. Dazu zählen Furan, Acrolein, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und 3-Monochlorpropandiol (3-MCPD) sowie Ultrafeinpartikel (UFP). Letztere werden sowohl durch Verbrennungsprozesse (Gasherde, Kerzen, Zigaretten) als auch durch wärmeemittierende Haushaltsgeräte (Haartrockner, Toaster, Heizgeräte) erzeugt. Verbrennungsprozesse oder Haushaltsgeräte stellen daher besonders für Partikel eine bedeutsame Quelle dar und können situationsabhängig einen größeren Einfluss auf die Raumluftqualität als Außenluftquellen (Verkehr) haben. Auch Acrolein, das bei unvollständiger Verbrennung von Kraftstoffen, Holz oder Kunststoffen entsteht, kann durch häusliche Tätigkeiten (z. B. Braten mit Pflanzenöl, Rauchen) in hohen Konzentrationen freigesetzt werden und somit die Konzentrationen im Außenraum deutlich übersteigen.