1,2-Cyclohexandicarbonsäurediisononylester (DINCH)

DINCH ist ein Ersatzweichmacher für Phthalate und wird daher in vielen Haushaltprodukten und Bauprodukten (z. B. Bodenbeläge und Tapeten) eingesetzt. DINCH wird außerdem in sensiblen Bereichen wie Medizinprodukten (z. B. Blutbeutel), Kinderspielzeugen und Lebensmittelverpackungen verwendet. DINCH ersetzt vor allem den Weichmacher DEHP (Di(2-ethylhexyl)phthalat).

Wie gelangt die Verbindung in den Innenraum

Wie andere Weichmacher auch, ist DINCH nicht chemisch an den Kunststoff gebunden und kann daher vom entsprechenden Produkt in die Luft oder in den Staub (z.B. direkt von einem Bodenbelag) abgegeben werden. Daher sind alle mit DINCH behandelten Produkte eine Quelle für die Substanz im Innenraum. 

 

Mögliche Expositionen

Aufgrund der geringen Flüchtigkeit ist die Konzentration von DINCH in der Luft sehr gering. Darüber hinaus ist die Aufnahme über verpackte Lebensmittel und Medizinprodukte möglich. Vergleichbar mit anderen Weichmachern, ist eine Exposition hauptsächlich durch direkten Kontakt mit dem behandelten Produkt sowie durch Aufnahme von belastetem Staub zu erwarten. Die Untersuchung der Aufnahme von DINCH ist über Biomonitoring möglich.

 

Toxikologische Bedeutung der Verbindung

DINCH ist nicht als genotoxisch, kanzerogen oder teratogen eingestuft. DINCH zeigt außerdem nur eine geringe akuten Toxizität (LD50-Wert > 5000 mg/kg KG bei Ratten). Aufgrund unterschiedlicher Interpretation von Tierversuchsergebnissen wurden für DINCH von zwei Gremien unterschiedliche TDI-Werte abgeleitet, 0,4 mg/kg KG (NICNAS) und 1 mg/kg KG (EFSA).

Der TDI-Wert beschreibt die tolerierbare tägliche Aufnahmemenge, die täglich über die gesamte Lebenszeit aufgenommen werden kann, ohne spürbare Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit (TDI: Tolerable Daily Intake; auch DTA: duldbare tägliche Aufnahmemenge).

 

Raumluft-Daten

Systematische Untersuchungen zur Belastung der Raumluft mit DINCH sind nicht dokumentiert. Emissionsuntersuchungen an DINCH-behandelten PVC-Proben zeigten sehr geringe Emissionsraten (0,41 µg/(m²h)). Konzentrationen oberhalb von 0,5 µg/m³ sind nicht zu erwarten.

 

Hausstaub-Daten

Seit der Markteinführung im Jahr 2002 sind die Konzentrationen von DINCH im Hausstaub gestiegen. So stiegen die Konzentration (jeweils P90) in den deutschen Umweltsurveys von 0,47 mg/kg (2004) über 1,5 mg/kg (2005) und 2,5 mg/kg (2006) auf 36 mg/kg (2009). 

 

Richtwerte

Für DINCH sind keine Richtwerte abgeleitet.

Literatur